Auch nach dem zweiten Meisterschaftsspiel der Saison 21/22 bleiben die Damen der TG Voerde ungeschlagen. Nach einem intensiven und am Ende dramatischen Match behielten die Ennepetalerinnen mit 52-48 beim TV Jahn Siegen die Oberhand.
Zu Spielbeginn standen dem Coach nur sechs Spielerinnen zur Verfügung, am Ende gar nur deren Vier, da Kira Zerkowski und die bis dahin bärenstarke Katja Brockhaus mit dem jeweils fünften Foul auf der Bank Platz genommen hatten. „Ohne Dramatik geht es in Siegen nicht. Und irgendwie spielen dabei auch immer die Schiedsrichter eine Rolle,“ erinnert sich Trainer Martin Schrader auch an vergangene Auftritte beim TV Jahn…
Zur Chronologie:
In der ersten Halbzeit begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe. Die Führung wechselte ständig hin und her. Katja Brockhaus zog überragend die Fäden bei den Voerderinnen, die Gastgeberinnen kamen dagegen zu oft durch einfach Cuts zu Korberfolgen. Halbzeitstand: 25-27 aus Sicht der TG Voerde.
In der Halbzeitbesprechung fanden Team und Trainer dann offensichtlich die richtigen Worte und Maßnahmen. Es folgte ein hervorragendes drittes Viertel, welches mit 18-5 gewonnen werden konnte, weil besonders beim Offensiv-Rebound deutlich besser gearbeitet wurde.
Dennoch wurde es dann noch richtig dramatisch. Die Voerderinnen bekamen etwas müde Beine und parallel dazu verloren die Referees völlig ihre Linie und pfiffen Kontakte nur noch unter dem einem Korb… Nachdem die Gäste bis zur Halbzeit nur gesamt vier (!) Teamsfouls begangen hatten, mussten nun erst Kira Zerkowski und dann auch noch Katja Brockhaus mit ihrem jeweils fünften Foul das Match beenden. Immerhin stand zu diesem Zeitpunkt noch eine 10-Punkte Führung zu Buche, da Lena Hofmann zweimal spektakulär eingenetzt hatte, jetzt aber von Krämpfen geplagt wurde und sichtbar am Limit agierte. Der Vorsprung schmolz daher zusehends… Dann musste das Spiel 70 Sekunden vor Schluss sogar unterbrochen werden, da die Voerder Flügelwaffe namens Lena schmerzerfüllt am Boden lag… Durch eine geschickt gesetzte Auszeit konnten die Gäste die Pause dann noch einmal verlängern, erholten sich entsprechend und hielten den Laden nun hinten dicht. Lena Hofmann als stehende Einwerferin, Gesine Queckenstedt als Blockstellerin, Mareike Bödeker-Kühn als Interimsaufbau und vor allem Tami Hoffmann als Anspielstation Nummer 1 verhielten sich in dieser Phase äußerst schlau und nahmen reichlich Zeit von der Uhr. Als dann der Siegener Trainer beim Stand von 48-51 ein technisches Foul kassierte, weil er seine Spielerinnen zu offensichtlich zum Foulen aufforderte, da war die Partie entschieden. Mareike Bödeker-Kühn verwandelte den fälligen Freiwurf eiskalt.
Nach dem Motto: „wir gewinnen mit Vier, jetzt gibts Döner und Bier!“ wurde im Anschluss der Auswärtscoup gebührend gefeiert.
Schluss-Statement vom Trainer:
„Heute habe ich ein echtes Team gesehen. Jede Spielerin hat sich zu 100% oder darüber hinaus dafür eingesetzt, dass wir hier heute gewinnen. Mit Gesine und Kira hatten wir nur zwei Centerspielerinnen dabei, die super beim Rebound gearbeitet haben und sich für nichts zu schade waren, Lena hat alles von der Zwei bis zur Vier gespielt und sich auch von Krämpfen nicht stoppen lassen, Mareike hat einige sehr wichtige Würfe getroffen, extrem clever agiert und war immer zur Stelle, wenn wir sie brauchten, Katja ist die Aufbauspielerin, die sich einfach jeder Trainer wünscht und Tami hat in der Schlussphase die Siegener Mannschaft fast alleine ausgehebelt. Was soll ich sagen? Ich freu mich!“
Damen Bezirksliga:
TV Jahn Siegen – TG Voerde
48-52 (12-11/15-14/5-18/16-9)
Tami Hoffmann 2, Mareike Bödeker-Kühn 11, Gesine Queckenstedt 8, Kira Zerkowski 2, Lena Hofmann 12, Katja Brockhaus 17/3.
Bereits am Mittwoch soll es mit einem Heimspiel gegen Wuppertal weitergehen.
Martin Schrader