Zum Abschluss des Jahres gewann Aufsteiger TG Voerde gegen die – in Bestbesetzung angetretenen – LippeBaskets Werne II hochverdient mit 84-77 und hat sich damit etwas weiter von den Abstiegsrängen entfernen können.
Ein guter Plan – gemeinsam entwickelt in der Trainingswoche – wurde dabei vom Team nahezu perfekt umgesetzt. Die Starting-Five, bestehend aus Lucas Falkenrath, Elias Dreßler, Marius Rausch, Moritz Lindner und dem angeschlagenen Lukas Erdhütter agierte sofort (und pünktlich) hellwach, erspielte – angeführt von einem bärenstarken Elias Dreßler – direkt eine kleine Führung. Auch nach den ersten Wechseln kam kein Bruch ins Spiel, da alle Akteure (fast) jederzeit wussten, was richtigerweise zu tun ist. Der Plan, mit Manuel Welp in seinem vorerst allerallerallerletzten Spiel eine defensive Entlastung für den defekten Spielertrainer zu schaffen, ging komplett auf: Gästecenter Robin Brachhaus erzielte in der gesamten Partie nur einen einzigen Punkt… Überhaupt war die Pick & Roll – Verteidigung der Ennepetaler heute ein wahres Prunkstück (Danke an Nedim & Dennis für die Tipps!!!), ließ auch Gäste-Guard Jan König stellenweise etwas ratlos wirken. Zwar gelang es den Wernern gelegentlich ihre starken Werfer in Position zu bringen, doch die TG überzeugte am heutigen Tag auch selbst bei den Würfen von außen und traf insgesamt neunmal von jenseits der Dreierlinie (Dreßler 5x, Welp, Falkenrath, Erdhütter & Lange je einmal). Zudem nutzte man sehr effizient das Mismatch auf der zweiten Big-Man-Position, indem man Erdhütter immer wieder weiter außerhalb agieren ließ und somit Platz für Moritz Lindner und Leon Fedder schaffen konnte, die diesen sehr effektiv und treffsicher nutzen konnten.
Aber auch andere Zahnräder griffen nahezu perfekt ineinander: als z.B. Niklas Lange recht früh das Feld verletzt (Zerrung der Wade) verlassen musste, füllte Jan Szarmach das entstandene Loch in der Rotation absolut hingebungsvoll und zeigte seine wohl beste Saisonleistung.
Apropos beste Saisonleistung: nicht nur das gesamte Team wusste heute komplett zu überzeugen, sondern mit Elias Dreßler hatten die Voerder einen Spieler in ihren Reihen, der den selbst ansonsten so skeptischen Routinier Johannes Spitz (saß angeschlagen nur auf der Tribüne) zu Begeisterungsstürmen hinriss. „Ich habe in dieser Saison noch keinen besseren Auftritt eines einzelnen Spielers gesehen. Elias war überragend,“ so Spitz.
Ein Grund für diese Performance könnte aber auch gewesen sein, dass Dreßler das gesamte Match über auf der Position zwei agieren konnte, da die TG mit Lucas Falkenrath auch auf der Point-Guard-Position vollends zu überzeugen wusste. „Luci ist extrem ballsicher und hat mega schlau unser Spiel geleitet. Das sieht man im Scouting vielleicht nicht immer bei den Punkten und Assists, aber er spielt unglaublich oft den perfekten vorletzten Pass in unseren Angriffen,“ freut sich der Coach über seinen Aufbauspieler.
Letztlich gewann die TG gegen einen starken Gegner Start-Ziel, da auch der allerletzte Versuch der Gäste, das Spiel noch mit Stop-the-clock-Fouls zu drehen, ins Leere lief: Dreßler und Lindner trafen perfekt von der Freiwurflinie.
Ganz offenbar haben die Ennepetaler Korbjäger extrem viel Selbstvertrauen und Begeisterung aus dem Derbysieg in Schwelm gewinnen können. Die daraus resultierende Leistungssteigerung war unübersehbar! Sollte man die Verfassung aus dem Wernespiel beibehalten können, wird die Mannschaft sicher nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Man darf sich nur nicht auf dieser These ausruhen… Schade, dass nun die Weihnachtspause kommt…
Ein allerletztes Wort möchte der Coach und sportliche Leiter allerdings noch über seinen Trainerkollegen und Center Lukas Erdhütter verlieren: „Ich kann meinen Hut gar nicht tief genug ziehen! Eigentlich war Lukas heute gar nicht einsatzfähig, aber wie der Typ auf die Zähne beißen kann, ist eine Sensation! Zudem hat er uns in dieser Trainingswoche den komplett richtigen Input gegeben. Lukas ist ganz sicher der Vater dieses Sieges!“
TG Voerde – LippeBaskets Werne II 84-77 (20-15/15-18/26-18/23-26) Jan Szarmach 4, Fabian Szarmach, Niklas Lange 3/1, Moritz Lindner 14, Lucas Falkenrath 3/1, Lukas Erdhütter 17/1, Elias Dreßler 24/5, Marius Rausch, Henrik Potthoff dnp, Manuel Welp 5/1, Valerian Heppner dnp, Leon Fedder 14.
Foto: das Team während einer Auszeit