Klassenerhalt gesichert
Größter Erfolg der Abteilungsgeschichte im Herrenbereich: durch ein 57-31 gegen den Nachbarn aus Schwelm sichert sich die TG Voerde auch für die kommende Saison das Teilnahmerecht in der Basketball-Oberliga. Der Schlüssel zum Erfolg war eine überragende Defense in der 1. Halbzeit, deren Grundstein bereits im Abschlusstraining gelegt wurde. Coach Martin Schrader: „Ich bin am Donnerstag zur Halle gekommen und habe den Jungs mitgeteilt, dass ich keine Ahnung habe, welche Aufstellung und Verteidigungsform wir gegen Schwelm wählen sollten. Daraufhin entbrannte eine intensive und konstruktive Diskussion in der Gruppe, an deren Ende ich seitens des Teams angewiesen wurde, mit vier kleinen Spielern in der Offense zu beginnen und hinten auf eine 2-1-2 Zone zu setzen. Die Jungs haben Verantwortung übernommen und waren sich dessen wohl auch bewusst. Das war heute in Sachen Engagement eine Eins plus mit Sternchen,“ lobte der Übungsleiter nach der Schlusssirene beim Kaltgetränk seine Mannschaft.
Man begann also mit den Guards Fabian und Jan Szarmach sowie Dennis Flehinghaus und Elias Dreßler. Dazu agierte Moritz Lindner anfänglich als einziger Big-Man. Voerdes Nummer 8 zahlte das Vertrauen, den Vorzug vor Spielertrainer Lukas Erdhütter erhalten zu haben, mit einer beeindruckenden Performance in den ersten 20 Minuten zurück und avancierte letztlich sogar zum Topscorer der Partie. Well done, Mo!
Der Schlüssel zu allem lag aber an diesem Tag in der Verteidigung. Nachdem man sich im ersten Viertel anfänglich ein wenig eingrooven musste, hielt man die Gäste in den zweiten zehn Minuten auf sensationellen vier Punkten. „Das war der absolute Wahnsinn. Ich habe in dieser Saison Spiele gesehen, da hat Schwelm mehr als 50 Punkte in einer Halbzeit gemacht. Was meine Spieler da im zweiten Abschnitt gemeinsam veranstaltet haben, ist vom Engagement und in der Kommunikation nicht zu toppen,“ begeistert sich Schrader auch noch in der Nacht nach der Partie.
Mit dem großen Vorsprung im Rücken wechselte man nach dem Seitenwechsel allerdings mehr und mehr in den Verwaltungsmodus, ohne aber den Gegner nochmal annähernd in Schlagdistanz kommen zu lassen.
Zur Szene des Spiels wurde einstimmig eine Situation auserkoren, in der TGV-Routinier Dennis Flehinghaus seinen halb so alten Gegenspieler im Eins gegen Eins einfach stehen ließ und spektakulär per Lay-Up vollstreckte. (O-Ton von Schwelms Coach Buchwald: „Der Typ ist 38 Jahre alt, das kann doch wohl nicht wahr sein.“) Ein weiteres Extra-Lob geht an Fabian Szarmach, der sich bei einer Coast-to-Coast-Aktion am Oberschenkel verletzte, sich aber erst auswechseln ließ, nachdem er den Ball in der Schwelmer Reuse untergebracht hatte. Warrior!
Den Schlusspunkt der Partie setzte dann Leon Fedder, der im letzten Viertel zwei Drittel aller Punkte erzielen konnte, während draußen an der Bank bereits die Feierlichkeiten zum Derby-Sieg und Klassenerhalt begannen.
„Wir haben heute noch einmal – insbesondere defensiv – bewiesen, dass wir zu Recht in der Oberliga spielen. Jeder Spieler hat sich für seine Kollegen den Hintern aufgerissen und jeder Zuschauer konnte erkennen, dass die Jungs ein richtiges Team geworden sind. Eine Phalanx!“
Die noch ausstehenden zwei Spiele der Saison kann man nun völlig ohne Druck in Angriff nehmen und wer weiß – vielleicht haut die Mannschaft in Werne oder gegen Gerthe ja nochmal so richtig einen raus…
TG Voerde – RE Baskets Schwelm
57-31 (15-10/21-4/9-10/12-7)
TGV:
Jan Szarmach, Fabian Szarmach 4, Moritz Lindner 16, Alex Strahl, Lukas Erdhütter 11/1, Elias Dreßler 13/2, Dennis Flehinghaus 5, Marius Rausch, Johannes Spitz, Leon Fedder 8.
RE Baskets:
Osei 5, Schult 2, Wessel 12/2, Henkel 3/1, Karafillidis 6, Epping, Neumann 3/1, Dürholt, Nguan.
Foto: Moritz Lindner, Topscorer im Derby