Aufsteiger TG Voerde kam am 3. Spieltag der Basketball – Landesliga zu einem unerwartet deutlichen 91 – 57 Erfolg beim TV Freudenberg. Über 40 Minuten zeigte die Voerder Phalanx eine starke defensive Performance und setzte den offensiven Gameplan ein ums andere Mal konsequent und schlau in die Tat um.
Die Coaches Schrader und Buchwald nahmen im Vergleich zur Vorwoche einen Wechsel in der Starting – Five vor (Moritz Lindner für Manuel Welp), ansonsten begannen wie gegen Jahn Siegen Fabian Szarmach, Johannes Spitz, Alex Kettler und Lukas Erdhütter. Ab der ersten Sekunde ließ man in der eigenen Zone wenig zu und brachte im Gegenzug immer wieder geschickt den Ball ans gegnerische Brett, wo der Kapitän, Moritz Lindner, Alex Kettler und später auch Manuel Welp sowie Leon Fedder auf wenig Gegenwehr stießen. Die auf den Guard – Positionen wirklich gut besetzten Gastgeber konnten ihre körperliche Unterlegenheit über das gesamte Match hinweg nie wirklich kompensieren. Hinzu kam, dass die Ennepetaler auch wirklich konsequent und entschlossen agierten, dazu in der Verteidigung viel Herz und Verstand an den Tag legten.
„Jeder Spieler hat an diesem Abend verstanden, was seine Aufgabe ist. Beispielhaft kann man hier Nils Schäfer oder Johannes Spitz nennen, die defensiv richtig klasse agiert haben und offensiv wenig für sich selbst forcierten,“ so der Head – Coach, dem besonders gefallen musste, wie sich auch die eingewechselten Akteure sofort in ihre Rollen einfinden konnten. „Alle zwölf Spieler haben heute einen guten Job gemacht. Das freut mich am allermeisten!“ So endete das erste Viertel nach Treffern von Dennis Stankowski (per Dreier) und zweimal Leon Fedder mit einer 29 – 19 Führung.
Die jungen Gastgeber gaben allerdings nicht auf. Gepusht von zahlreichen Zuschauern versenkten die Siegerländer innerhalb von zwei Minuten gleich drei Dreipunktwürfe in der Voerder Reuse. Doch die Antwort des Aufsteigers ließ nicht lange auf sich warten und trug in dieser Phase insbesondere den Namen Lukas Erdhütter. 20 Punkte markierte der Skipper alleine in der ersten Halbzeit! „Lukas war heute – bis auf eine kleine Ausnahme – ein herausragender Kapitän! Nicht nur sein Scoring, sondern seine gesamte Körpersprache, seine Pässe und sein Rebounding haben das Team immer wieder mitgerissen,“ lobte Trainer Martin Schrader seine Nummer 7 im Anschluss an die Begegnung. „So gut habe ich ihn lange nicht gesehen!“
Mitgerissen wurde die Mannschaft auch von der Atmosphäre auf der Spielerbank. In der zweiten Halbzeit kassierte man sogar eine (berechtigte) Ermahnung seitens der Schiedsrichter, weil die Bankspieler beim Anfeuern und Jubeln zu nah an der Auslinie standen. „Das Coaching war heute ein Genuss für uns. Jeder hat für jeden gekämpft und alle haben die Mitspieler riesig motiviert und angetrieben,“ bestätigten daher beide Trainer nach der Schlusssirene. Bezeichnend hierfür: bei einer Auszeit im letzten Viertel regelte das Team die taktische Ausrichtung und die Motivation völlig eigenständig und merkte überhaupt nicht, dass der Head-Coach gar nicht dabei war, sondern die Szenerie aus einigen Metern Entfernung mit einem Lächeln betrachtete.
Kein Wunder also, dass man sich nach dem Seitenwechsel immer weiter absetzen konnte und letztlich sehr deutlich die Oberhand behielt. Am Ende wurden alle 12 Spieler des Kaders eingesetzt und sogar elf davon konnten sich in die Scorerliste eintragen. Doch bei allem Jubel fand der Cheftrainer auch noch mahnende Worte: „Heute bin ich zwar sehr glücklich mit den Jungs, aber wir haben noch einiges an Verbesserungspotenzial. Angesichts des Ergebnisses klingt das vielleicht ein wenig arrogant, aber unser Reboundverhalten war definitiv nicht durchgehend auf guten Niveau und wir haben zu viele Ballverluste produziert, nachdem wir uns gerade das Spielgerät mühsam erkämpft hatten. Unsere Freiwurf- und Dreierquoten haben auch Steigerungspotenzial.“
Zur Belohnung steht für die Voerder Korbjäger nun heute Abend das Pokalspiel gegen den SV Haspe auf dem Programm. Hier will man mit Spaß und der nötigen Lockerheit zu Werke gehen. Martin Schrader: „Pokalsieger werden wir am Ende ohnehin nicht. Insofern werfen wir heute Abend mal die Rotationsmaschine an und schauen, was die Jungs daraus machen. Gewinnen ist nicht verboten, aber die Priorität des Wochenendes lag ohne Wenn und Aber auf dem Spiel in Freudenberg.“
TV Freudenberg – TG Voerde
57 – 91 (19-29/16-18/8-20/14-24)
Manuel Welp 6, Jan Hendrik Szarmach 2, Fabian Szarmach 13, Dennis Stankowski 4/1, Lukas Erdhütter 28, Moritz Lindner 12, Alexander Kettler 4, Nils Schäfer 2, Dominik Grefe 3, Leon Fedder 14, Johannes Spitz, Marius Rausch 2. Ebenfalls dabei: Jannis Wegner, der – obwohl noch nicht wieder einsatzfähig – mit dem Team nach Freudenberg gereist war.
Freiwürfe: 12/26
Fouls:
TV Freudenberg: 22
TG Voerde: 22
WBV – Pokal:
Montag, 08.10.2018 – 20.00 Uhr – Sporthalle am RGE
TG Voerde – SV Haspe
Foto:
Kabinenparty in Freudenberg!