Nach dem unter der Woche deutlich gewonnen Derby im Halbfinale des Pokals wollte man den Schwung mitnehmen und die beiden Punkte gegen den Gegner aus Herdecke einfahren. In der ungeliebten Ausweichhalle in Gevelsberg sollte dies in die Tat umgesetzt werden.
Was dann in den ersten zwanzig Minuten geschah, fühlte sich wie ein schlechter Traum an.
Herdecke traf nach Belieben und Voerde gelang so gut wie gar nichts, was in einer 7 Tore Führung des Gastes mündete (5:12 in der 18 Minute). In der Abwehr bekam man die Herdecker Gegenspieler nicht in den Griff, da nicht entscheidend zugepackt wurde. Im Angriff scheiterte man oft an dem Torhüter, da unkonzentriert abgeschlossen wurde oder es unterliefen technische Fehler.
Erschwerend zu dem zähen Spiel der Voerder kamen noch unnötige Zeitstrafen hinzu, die es definitiv nicht einfacher machten das Ergebnis freundlicher zu gestalten. Da es spielerisch nicht gelingen wollte, das Spiel an sich zu reißen, setzte der Gastgeber auf den Kampf, was auch zu dem gewünschten Ergebnis führte. Bis zum Pausenpfiff verkürzte sich der Abstand Tor um Tor und es ging mit nur noch einem Tor Rückstand in die Kabine.
Mit dem Rückenwind der letzten 10 Minuten der ersten Hälfte kamen die Voerder aus der Kabine und zwangen den Herdeckern nun ihr Spiel auf. In der 37. Minute gelang so eine 4 Tore Führung (21:17).
Der Trainer des Gastes reagierte prompt mit einer Auszeit und stellte seine Deckung um.
Ab sofort wurden die bis dato entscheidenden Spieler aus Voerde Lars Apitius und Dennis Riebeling in Manndeckung genommen.
Mit dieser taktischen Umstellung kam man überhaupt nicht zu Recht und Herdecke verkürzte den Abstand. Angeführt vom wuseligen Fabian Riebeling gelang Voerde aber zum Glück weiterhin einige Tore, was aber auch mit mehreren Fehlversuche einher ging und unheimlich Kraft kostete.
Dies machte sich in der Abwehr bemerkbar, wo nun öfters der letzte Schritt fehlte und dies zu Gegentoren führte.
In der 50.Minute musste man schließlich doch den Ausgleich hinnehmen und 2 Minuten sah man sich sogar einem Rückstand von zwei Toren gegenüber (27:29). Es wurden nun die allerletzten Reserven abgerufen, um sich gegen die drohende Niederlage zu stellen. Dies wurde mit dem Ausgleich in der 58. Minute belohnt. Im Gegenzug gelang dem Gast wiederum ein Tor, das aber 15 Sekunden vor Schluß durch einen Treffer von David Doessler wieder egalisiert wurde.
Die allerletzte Aktion eines sehr spannenden Spieles war ein Freiwurf für Herdecke, der aber über das Tor ging.
Fazit Zoltan Kovac: „Ich ärgere mich über die heute gezeigte Leistung von uns. Für fast jede Situation haben wir die handballerische Antwort, aber heute war es von Anfang bis Ende ein Kopfproblem. Immerhin haben wir den Kampf angenommen. Am Ende des Tages müssen wir uns mit diesem Punkt zufrieden geben.“
Kader (Tore): Thomas Seifert (TW), Corvin Piepenstock (TW), Lars Apitius (5/1), David Doessler (5), Dirk Stratmann (3), Jan Golke (1), Dennis Riebeling (13/3), Frank Lintner (2), Marvin Bieser, Fabian Riebeling (4/1), Alex Brinck