Verfolgt man den Basketball im Ennepe-Ruhr-Kreis über mehr als die letzten 20 Jahre, so taucht ein Name immer wieder in den Spielberichten und Dokumentationen auf: MANUEL WELP!
Der Power-Forward / Center der TG Voerde gehört zum Inventar des heimischen Basketball-Sports und hat in seiner ereignisreichen Karriere so einiges mitgemacht. Als Jugendspieler begann Welp bei der Roten Erde Schwelm dem orangefarbenen Leder hinterher zu jagen. Schnell sprang er dabei dem dortigen Trainerteam ins Auge, insbesondere durch seine Robustheit und seine kompromisslose Defense, die ihm später auch den Namen „The Wall“ einbrachte. Mit gerade einmal 15 Jahren debütierte Manuel im Herrenbereich der Schwelmer – in einem Landesliga-Spiel gegen den TV Hohenlimburg, gecoacht von seinem heutigen Trainer Martin Schrader.
Auch Schwelms damaliger Chef-Trainer Torsten „Charles“ Daume hatte Manuel früh im Visier, integrierte ihn alsbald in die 1. Mannschaft. „Manuel war zu dieser Zeit der einzige Jugendspieler im Ennepe-Ruhr-Kreis, der gegen gestandene Bundesliga-Akteure ein Pick & Roll spielen konnte, ohne dass man nach einem harten Kontakt im Block die 112 rufen musste,“ erinnert sich Daume noch genau an seinen Nachwuchs-Korbjäger. Und so wurde Welp Mitglied des Teams, was in wenigen Jahren den Durchmarsch von der Regionalliga bis in die BBL vollbrachte. So stehen in Manuels Vita auch einige Einsätze in der damaligen 2. Bundesliga Nord.
Nach einem kurzen Abstecher zum BBV Hagen (Regionalliga) kehrte der 2,01 – Meter – Mann wieder zu seinem Heimatverein zurück und agierte als Leistungsträger in diversen Schwelmer Teams, von der Kreisliga bis zur Oberliga. Mehrfach kreuzte sich dabei erneut sein Weg mit seinem heutigen Coach, der dann aber 2016 zur TG Voerde wechselte. „Bei meinem Wechsel zur TG musste ich der damaligen sportlichen Führung in Schwelm versprechen, dass ich nicht versuchen werde, einzelne Spieler abzuwerben. Das habe ich getan – bis auf eine Ausnahme: Manuel Welp,“ erinnert sich Schrader.
Nach dem Aufstieg des Schwelmer Teams in die 2. Regionalliga offenbarte man dem – mittlerweile erfahrenen – Big-Man, dass er zukünftig eine reduzierte Rolle im Team einnehmen müsse…und Schrader sah seine Chance gekommen. Seit der Saison 2018/2019 trägt Manuel nun das Trikot der TG Voerde. Dort traf er nicht nur seinen langjährigen Übungsleiter wieder, sondern im Laufe der Zeit auch einige ehemalige Mitspieler wie Dennis Flehinghaus, Johannes Spitz, Leon Fedder, Lucas Falkenrath und nicht zuletzt Spielertrainer Lukas Erdhütter, der an der Seite von Welp vor mehr als zehn Jahren sein erstes Seniorenspiel in der Oberliga bestritten hatte.
Bei der TG wurde Manuel nicht nur schnell zum Leistungsträger, sondern auch zu einem Anführer und stetem Unterstützer seiner jüngeren Mitspieler. Gäbe es im Amateur – Bereich einen Award für den „Most likeable Player“ – er wäre dauerhaft an Manuel vergeben worden. In der vergangen Saison verbuchte der Vater einer Tochter mit dem Oberliga-Aufstieg der Ennepetaler noch einmal einen ganz besonderen Höhepunkt in seiner Karriere. Unvergessen dabei bleibt sein sensationeller Auftritt beim Auswärtssieg in Witten.
Doch die vielen Jahre des intensiven Basketballs sind auch an Manuel nicht spurlos vorüber gegangen. Mittlerweile macht der „Kadaver“ nicht mehr ganz so mit, wie er eigentlich sollte. In dieser Saison kam die Nr. 40 der TG nur zu einem einzigen Kurzeinsatz gegen den TV Freudenberg. Im Januar muss sich Welp nun einer aufwendigen Knie-OP unterziehen; es droht das Karriereende im aktiven Sport.
Doch für das Derby gegen Schwelm wird der Sympathieträger mit Wohnsitz in unmittelbarer Nähe zum Reichenbach-Gymnasium noch einmal auf die Zähne beißen. Nach Rücksprache mit seiner (wunderbaren!) Frau Nora und dem Trainerteam, wird Manuel am 01.12.2023 (vorerst) letztmalig die Basketballstiefel schnüren. Einmal noch ALLES geben, einmal noch auf die Zähne beißen, einmal noch ein Derby – und das dort, wo alles begann…
Wir freuen uns über zahlreiche Fans und Freunde – fürs Team, für Manuel!