TG Voerde – Basketball, Bezirksliga – Herren
Point – Guard Ralf Julitz und Coach Martin Schrader standen gemeinsam noch lange nach Spielschluss kopfschüttelnd vor der THG – Halle in Hagen. Die Partie beim Spitzenteam Cosmos Hagen hatte wieder einmal viele positive Erkenntnisse gebracht, aber letztlich hatte die TG Voerde erneut verloren. „Das ärgert mich total! Wir haben deutlich gezeigt, dass wir ein solches Spiel gewinnen können und haben dann den Sack nicht zugemacht,“ sinnierte ein frustrierter Aufbauspieler, der mit einigen Szenen des Matches haderte und mit seiner eigenen Leistung hart ins Gericht ging. Und der Trainer ergänzte: „Nach einem solchen Spiel willst du irgendwann keine Komplimente mehr hören, sondern den rosa Zettel. Aber es hilft alles nichts: wir müssen den Blick nach vorne richten und weiter an uns arbeiten, damit wir uns möglichst schnell für gute Leistungen auch belohnen.“
Drei Viertel lang boten beide Mannschaften eine gutklassige Bezirksliga – Partie, mit leichten Vorteilen für die Gäste aus Ennepetal. Die Starting – Five mit Ralf Julitz, Benny Schmidt, Jannis Wegner, Manuel Scharfenstein und Mo Lindner war sofort auf Betriebstemperatur. In der Verteidigung hatte man sich gut auf die Hagener Dreierspezialisten eingestellt, im Angriff waren es erst Lindner, dann Wegner und Schmidt, die für das nötige Scoring sorgten. Auch der früh eingewechselte Dennis Stankowski präsentierte sich – entgegen seiner eigenen Prognose – sofort hellwach und machte ein starkes Spiel. Aufbauspieler Julitz hatte sehr zeitig Foulprobleme, so dass Jannis Wegner öfter den Spielaufbau übernehmen musste, das aber gut lösen konnte. Mit 20 – 19 gewannen die Voerder das erste Viertel und auch der zweite Abschnitt endete knapp zu Gunsten der Gäste (24 – 23). Drei erfolgreiche Dreipunktwürfe in kurzer Zeit von Jannis Wegner stellten die Cosmos – Defense vor große Probleme. Leider konnten die Ennepetaler Korbjäger bereits zu diesem Zeitpunkt die daraus entstandenen Lücken am Brett zu selten ausnutzen. „Mit unseren Centern bin ich heute nur begrenzt zufrieden,“ mäkelte der Coach auch noch nach Spielschluss. „Wir haben einige Optionen leichtfertig verschenkt und auch nicht perfekt gereboundet.“ Moritz Lindner war angeschlagen ins Match gegangen, Kapitän Finjan Hardt und Manuel Scharfenstein hatten definitiv nicht ihren besten Tag und Dominik Grefe sorgte zwar für frischen Wind und Emotionen, musste das Match aber vorzeitig verlassen, um seinen Dienstbeginn nicht zu verpassen. Es wäre aber zu billig, die Fehler einzig und allein bei den Big-Men zu suchen. Das Pass- und Entscheidungsverhalten auf den Guard- und Flügelpositionen wechselte nämlich auch stetig zwischen „hervorragend“ und „dusselig“.
Bedingt durch die größeren Pausen für Aufbauspieler Julitz, bekam auf den kleinen Positionen Jan Hendrik Szarmach viele wichtige Minuten, die er durchaus nutzen konnte. „Junior macht kaum Fehler, spielt diszipliniert und engagiert,“ lobt der Coach. „Ihm fehlt nur leider noch die Korbgefährlichkeit. Daran muss er arbeiten!“
Zu Beginn des Schlussabschnitts sorgten Grefe und Scharfenstein nochmals für einen kleinen Vorsprung, doch dann schlugen die „Cosmonauten“ entscheidend zurück. Während die Fehlerquote beim Heimteam deutlich sank, schlichen sich auf Voerder Seite kleine Unkonzentriertheiten ins Spiel. „Wir sind die Systeme nicht mehr so diszipliniert gelaufen, hatten zwei, drei sehr ärgerliche Turnover und die Close-Outs gegen die Schützen wurden langsamer,“ schimpft Trainer Martin Schrader auch noch zwei Tage nach dem Match. „Wir besprechen vor Spielbeginn, gegen welche Spieler wir hart an der Dreierlinie verteidigen müssen, machen das dann drei Viertel lang gut und in den letzten 5 Minuten fangen wir an zu zocken. Das will nicht in meinen Kopf. Alle Spieler gucken auf die Anzeigetafel und beschäftigen sich nur noch mit dem Ergebnis, anstatt diszipliniert das Ding nach Hause zu bringen. Wir hatten es selber in der Hand und die Gründe für die Niederlage liegen ausschließlich bei uns selbst.“
Besonders bitter ist die Niederlage auch deshalb, da zum wiederholten Male eine lautstarke Voerder Fankolonie das Auswärtsspiel zum Heimspiel machte. „Es ist großartig, wie wir bei unseren Spielen unterstützt werden! Ein besonderes Dankeschön geht da an unsere 1. Damenmannschaft! Es tut mir leid, dass wir uns für diesen Support nicht mit einem Sieg bedanken konnten,“ lautet das Schlusswort des Trainers.
Nächsten Samstag steht nun die nächste Hammer – Aufgabe für die Jungs um Kapitän Finjan Hardt auf dem Programm. Dann ist der TV Hohenlimburg in Ennepetal zu Gast; ein extrem unangenehm zu spielendes Team mit zahlreichen Routiniers. Bleibt zu hoffen, dass bis dahin der Frust in positive Energie verwandelt werden kann und die Überraschung in eigener Halle gelingt.
Cosmos Hagen – TG Voerde
81 – 71 (19-20/23-24/18-15/21-12)
Finjan Hardt, Benjamin Schmidt 20, Jan Hendrik Szarmach, Dennis Stankowski 7/1, Moritz Lindner 10, Moritz Heck dnp., Dominik Grefe 5, Manuel Scharfenstein 3, Ralf Julitz 2, Marius Rausch, Jannis Wegner 24/6.
Bericht: Martin Schrader