Die Landesliga-Damen der TG Voerde gewannen ihr Heimspiel gegen den TSV Hagen II – trotz nur acht einsatzfähiger Spielerinnen – überraschend deutlich mit 72-41.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten steigerte sich das Team um Kapitän Natascha Kritzler im Verlauf der Partie erheblich und präsentierte sich als echte Einheit. Coach Martin Schrader schickte eine neu formierte Starting – Five aufs Parkett (Brockhaus, Montag, Kritzler, Zerkowski & Lange), um mit zwei Aufbauspielerinnen sowie einer sehr flinken Position Drei und Vier gegen die Hagener Pressverteidigung gewappnet zu sein. Zwar gelang dieses Vorhaben auf der einen Seite, allerdings hatten die Ennepetalerinnen anfänglich Probleme, die Hagener Distanzschützinnen zu kontrollieren. So entwickelte sich ein offensiv geprägter Schlagabtausch, in dem anfangs die Gäste dank drei getroffener Dreipunktwürfe die Nase vorn hatten. Erst gegen Ende des ersten Viertels erlangten die TGV – Korbjägerinnen erstmals die Führung, u.a. Dank Treffern von Alisa Fedder sowie Mareike Bödeker, die nach ihren Einwechslungen für viel Schwung sorgen konnten. Nach 10 Minuten traf man sich beim Stand von 21-17 wieder zur Besprechung an der Bank.
Die Maßgabe für den zweiten Abschnitt lautete nun: Defense pur! Und mit viel Energie und auffällig guter Kommunikation wurde dieses Vorhaben erfolgreich umgesetzt. Die beiden Aufbauspielerinnen Katja Brockhaus und Laura Montag (erstmals in dieser Saison im Kader) bewiesen dabei, dass sie an beiden Enden des Spielfelds über viel Führungsqualität verfügen. Daneben agierte „Nanna“ Kritzler mit gewohnt großem Herz und Kira Zerkowski zeigte ihre wohl beste Leistung im TGV-Trikot seit geraumer Zeit. Die Schokoladenphase der Franka Lange sollte hingegen erst nach dem Seitenwechsel noch folgen…
Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten die Gäste nun ihre Verteidigung umgestellt. Clever und abgezockt wurde dieser Umstand von der Voerder Guard – Riege sofort gelesen. Mit klugen Pässen hebelte man das TSV-Konstrukt aus den Angeln und zwang den Hagener Coach Christian Herbst zu einer schnellen Auszeit.
Doch nun war der Voerder Express nicht mehr aufzuhalten! Immer wieder fanden Brockhaus und Montag in Franka Lange eine dankbare Abnehmerin einer Serie von schönen Passfolgen – und Lange, die zu Beginn des Spiels noch mit ihren Abschlüssen haderte, vollstreckte nun reihenweise eiskalt, so dass die Centerspielerin letztlich noch zur Topscorerin avancierte.
Aber auch der Rest des Teams war nun richtig „on Fire“, so dass der Vorsprung im dritten Viertel vorentscheidend anwuchs.
Im finalen Abschnitt boten die Voerderinnen den zahlreich anwesenden Zuschauern noch das ein oder andere Schmankerl, verloren aber parallel dazu auch ein bisschen den Fokus in der Verteidigung. Letztlich spielte aber auch das keine Rolle mehr und Tami Hoffmann setzte die Kirsche auf eine äußerst schmackhafte Heimspieltorte.
Das Schlussresultat von 72-41 spiegelte das Kräfteverhältnis an diesem Tag authentisch wieder. Neben den bereits oben genannten Gründen lag ein Schlüssel für den Erfolg auch in dem für alle Anwesenden klar erkennbaren Team-Verhalten und einer fantastischen Kommunikation innerhalb der Gruppe. Selbst der gern nörgelnde Trainer fand anschließend nur lobende Worte für seine Mannschaft. „Wir haben über 40 Minuten hervorragend als TEAM zusammen gearbeitet. Das ausgeglichene Scoring ist dafür ein deutlicher Beleg. Bei keinem meiner Wechsel ist so etwas wie ein Bruch entstanden, alle Spielerinnen sind stets fokussiert geblieben und haben gemeinsam an den Stellschrauben gedreht, um unseren Auftritt immer weiter zu verbessern. Ich habe mich als Trainer heute im Kreise der Mannschaft unglaublich gut aufgehoben gefühlt.“
Ein weiteres Indiz für den Geist der Gruppe ist die Tatsache, dass sich die kränkelnde Lena Hofmann trotz ihrer gesundheitlichen Malaise für den Notfall bereit gehalten hat, um den Gastgeberinnen gegebenenfalls helfen zu können.
Man darf auf die weitere Entwicklung der Mannschaft gespannt sein. Am kommenden Sonntag wartet mit dem Auswärtsspiel beim Barmer TV II eine vermutlich sehr viel anspruchsvollere Aufgabe auf das TEAM.
TG Voerde – TSV Hagen II 72-41 (21-17/11-7/22-4/18-13) Laura Montag 12, Lena Hofmann dnp., Mareike Bödeker 8, Alisa Fedder 11, Kira Zerkowski 8, Natascha Kritzler 10, Katja Brockhaus 6, Franka Lange 15, Tami Hoffmann 2.
Martin Schrader