In drei Wochen startet die neue Saison – und die TG Voerde steht als Aufsteiger vor einer großen Herausforderung. Die Konkurrenz der Basketball – Oberliga rüstet mächtig auf, während für die Ennepetaler die Vorbereitung bislang sehr unrund verläuft.
Teams wie der TV Gerthe, der TV Barop oder zuletzt auch der TuS Breckerfeld präsentieren zahlreiche spektakuläre Neuverpflichtungen, im Falle der TV Gerthe sogar einen fast komplett neuen – eigentlich regionalligatauglichen – Mannschaftskader. Auch aus Schwelm hört man bezüglich der Saisonvorbereitung fast nur Gutes.
TG – Sportwart und Coach Martin Schrader beantwortet daher die Frage hinsichtlich der Rolle seiner Mannschaft in der anstehenden Spielzeit in Abwandlung eines Sprichworts. „Wir sind nicht der Hecht im Karpfenteich, sondern eher der Stichling im Haifischbecken. Angesichts der Konkurrenz und unser bisherigen Trainingseindrücke starten wir als krasser Außenseiter in die Liga.“
Bislang konnten die Voerder eigentlich noch nie komplett trainieren. Eine nicht endende Urlaubszeit dezimiert den Kader bis heute, zudem sind einige Akteure derzeit beruflich stark eingebunden. Zu allem Überfluss kam dann auch noch Verletzungspech hinzu: mit Alexander Strahl und Jan Szarmach zerstörten sich gleich zwei Flügelspieler innerhalb einer Woche ihre Bänder im Sprunggelenk und fallen somit längerfristig aus.
Auch die beiden ersten Vorbereitungsspiele geben keinen Anlass zur Euphorie. Konnte man die Leistung im ersten Test beim Regionalligisten Baskets Lüdenscheid noch als brauchbar bezeichnen, offenbarte Test Nummer 2 gegen die SE Gevelsberg noch reichlich Unzulänglichkeiten. „Immer dann, wenn ich im Training aufs Gas steige, sind wir noch unglaublich fehleranfällig und fahrig. Die Jungs sind leider noch in der Phase, in der sie sich an ein höheres Intensitätslevel gewöhnen müssen. Immerhin erkenne ich bei den meisten Spielern mittlerweile, dass sie dazu bereit sind, diesen Schritt auch zu gehen.“
Angesichts des derzeitigen Leistungsstands ist allerdings zu befürchten, dass der Saisonstart eine Spur zu früh kommen könnte. „Wenn wir von den ersten drei Partien bis zur Herbstpause eine gewinnen sollten, dann wäre das absolut okay. Zwingend rechnen tu ich damit aber nicht,“ gibt der Coach Einblick in seine Überlegungen.
Immerhin: es gibt auch positive Dinge zu vermelden. Nicht nur, dass die drei ins Team integrierten Jugendspieler bislang einen wirklich guten Job machen, sondern auch, dass Neuzugang Niklas Lange der Mannschaft spürbar weiterhilft. Trotz einer miserablen Trefferquote von außen erreichte der 29jährige Shooting-Guard im Match gegen Gevelsberg den höchsten Effektivitätswert. „Und wenn er dann im Spiel mal so anfängt zu treffen, wie er es im Training macht, dann wird Niklas eine echte Waffe,“ freut sich Schrader auf die nächsten Auftritte von Lange.
Etwas mehr Sorgen bereitet dem Coach hingegen die derzeitige Situation auf den großen Positionen. Moritz Lindner absolviert bislang zwar eine sehr ordentliche Vorbereitung und auch Leon Fedder ist – zumindest offensiv und beim Rebound – auf einem soliden Weg, hingegen haben Spielertrainer Lukas Erdhütter und Routinier Manuel Welp bisher kaum ein Training absolvieren können. Daher musste zuletzt Alex „Katze“ Kettler – der eigentlich als Option für die Position Drei eingeplant gewesen ist – häufig als Big-Man agieren. „Das ist nicht seine Idealposition. Aber Katze gibt immer alles, egal wo man ihn hinstellt. Das macht ihn innerhalb des Teams auch so wertvoll.“
Bis zum Start der Saison stehen nun noch zwei weitere Partien auf dem Programm. Am 28.08. empfängt die TG Voerde dann den TSV Vorhalle zur Generalprobe, einen Tag darauf steht das WBV-Pokalspiel in Gevelsberg auf der Tagesordnung. Der Trainer hofft, dann bereits einige Fortschritte erkennen zu können…
Foto: Scouting-Auswertung gegen Gevelsberg…es gibt noch VIEL zu tun….