Verdiente Niederlage gegen den Klassenprimus / TG Voerde nach desaströsem 2. Viertel chancenlos
In der bekannten Sport1 – Fußballdiskussionsrunde „Doppelpass“ gibt es die Rubrik „Das tat weh“, in welcher besonders unangenehme Szenen des Wochenendes präsentiert werden. Unter eine solche Überschrift kann man getrost auch das zweite Viertel der TG Voerde gegen den Tabellenführer SV Haspe III setzen (Endstand 81 – 101).
Mit der Tatsache, gegen die bislang beste Mannschaft der Liga am Ende verloren zu haben, kann man im Lager des Aufsteigers gut umgehen. Die Art und Weise, wie die Ennepetaler Korbjäger allerdings in dieser Phase der Partie komplett die Waffen gestreckt und sich ihrem Schicksal ergeben haben, schockte hingegen die Fans, anwesenden ehemaligen Spieler und Trainer. So leuchtete zum Seitenwechsel eine satte 59 von der Anzeigetafel – und zwar auf Seiten der Gäste…
Nun war sicher nicht alles schlecht, was die Voerder Jungs an diesem Sonntag boten. Immerhin konnte man selber 81 Punkte gegen den Klassenprimus verbuchen (davon starke 25 von Leon Fedder!). Dennoch verließen beide Coaches den Ort des Geschehens in Gedanken vertieft sowie mit Sorgenfalten auf der Stirn und Fragezeichen im Kopf. Die Herren verabredeten sich noch am gleichen Abend zu einer ausgiebigen Situationsanalyse per Telefon… Ähnlich, wie bereits in der Vorwoche am Harkortsee, fiel die Mannschaft in schwierigen Situationen regelrecht auseinander, hatte auf gestiegene Anforderungen keine Antworten. Das Match gegen Haspe machte mal wieder deutlich: mit Potenzial alleine gewinnt man keinen Blumentopf.
Nun haben Team und Trainer zwei Wochen Zeit, um die Mannschaft auf das Lokalderby gegen Schwelm einzustellen; möglicherweise ein richtungweisendes Spiel…
Zum Verlauf der Partie gegen den SV Haspe sei noch so viel gesagt:
Die Voerder begannen mit Fabian Szarmach (1), Nils Schäfer (2), Alex Kettler (3), Leon Fedder (4) und Kapitän Lukas Erdhütter auf Center. Nach anfänglich ausgeglichenem Schlagabtausch (8 – 7 nach fünf Minuten) setzten sich die Gäste auf zehn Punkte ab (14 – 24), auch, weil Lukas Erdhütter bereits früh mit drei Fouls belastet auf der Bank platznehmen musste (4. Minute). Ohnehin: so richtig glücklich mit der Schiedsrichterleistung waren beide Mannschaften nicht immer. TGV – Coach Martin Schrader: „Wenn Bernd Kruel, als ehemaliger Deutscher Meister und Lukas Erdhütter, als ehemaliger ProB – Spieler, um die bessere Position unter dem Korb kämpfen, dann muss man nicht ständig dazwischen pfeifen. Beide können Basketball spielen – dann sollte man sie auch lassen. Ich hätte da auch selber mehr intervenieren müssen,“ beschreibt der Head – Coach durchaus selbstkritisch die Szenen.
Dank eines kleinen Schlussspurts (Fedder, Lindner, Dreier Spitz) verkürzten die Ennepetaler den Rückstand nach dem ersten Viertel immerhin noch einmal auf drei Punkte (21 – 24).
Dann folgte der zehnminütige kollektive Einbruch, in dem die Voerder „Korbjäger“ acht Minuten lang nicht aus dem Spiel heraus scoren konnten und sich einen defensiven Offenbarungseid leisteten. 15 – 35!!!
Nach dem Seitenwechsel kam man dann kurzzeitig mit neuer Energie zurück aufs Feld. Fabian Szarmach und Nils Schäfer punkteten und Leon Fedder hatte sein lockeres Handgelenk konserviert. Der Rückstand schmolz – und gerade, als man dachte, die Schlussphase könnte doch noch einmal spannend werden, da verfiel das Team wieder in das bekannte unschöne Muster. Dass die Voerder im letzten Viertel das jeweils fünfte Foul von Szarmach und Erdhütter hinnehmen mussten, ist dabei nur eine Randbemerkung wert.
Der finale Abschnitt konnte dann zwar gewonnen werden (22 – 18), doch muss man ehrlicherweise eingestehen, dass der Gegner zu diesem Zeitpunkt bereits in den Verwaltungsmodus zurückgeschaltet hatte.
Nach nunmehr sechs Spieltagen liegen die Voerder mit einer 3 – 3 Bilanz im Mittelfeld der Tabelle. Das ist sicher als Aufsteiger nicht so schlecht, aber die nächsten Wochen werden nun zeigen, ob man sich eher in der oberen oder unteren Tabellenhälfte einsortieren wird…
TG Voerde – SV Hagen-Haspe III
81 – 101 (21-24/15-35/23-24/22-18)
TG Voerde:
Manuel Welp 4, Jan Hendrik Szarmach, Fabian Szarmach 11, Lukas Erdhütter 4, Moritz Lindner 12, Alexander Kettler 2, Nils Schäfer 18/1, Dominik Grefe 2, Leon Fedder 25, Johannes Spitz 3/1, Marius Rausch, Max Wodara.
SV Haspe III:
Fischer 3/1, Kerpal 3/1, Veit 8, Tomann 26/1, Freitas Nogueira 5, Tempelmann, Friedrich 15, Höhn 9, Thomas, Martin Wasielewski 19/4, Kruel 13/1.
Fouls:
TG Voerde 28 – SV Haspe 22
Freiwürfe:
TG Voerde 15/22 = 68,2 % – SV Haspe 27/38 = 71,1 %